Der tiefere Sinn des Labenz
Eine Rezension des Buches von Douglas Adams, John Llod & Sven Böttcher

Wohl wissen wir seit spätestens Walter Benjamin, dass Adam und Eva im Paradies eine andere Sprache gesprochen haben als wir. Diese ist aber verlorengegangen und spätestens seit der babylonischen Schwelle gibt es keinen Weg zurück mehr. Indirekte Annäherungen sind aber durchaus möglich. Wenn wir davon ausgehen, dass es Adam war, der den Dingen ihren Namen gab und wenn wir weiter davon ausgehen, dass die Benennung von Orten nach irgendeinem Gegenstand erfolgt sein muss, dann kann es sein, dass der Ort dem zeitlichen Verfall trotzt. Auf Grundlage dieser Annahme versucht Douglas Adams, die Namensgebung seines Namensvetters nachzuempfinden und rückabzuwickeln. Das gelingt ihm erstaunlich gut. Jedoch schlägt Babylon immer wieder zurück, schon beim ersten Eintrag des Wörterbuches. Die Definition von „Aalst“ im Englischen ist, soweit ich es beurteilen kann, völlig ok. Im Deutschen den zu definierenden Gegenstand gegen Aachen auszutauschen, ist wohl fragwürdig, aber es könnte funktionieren, wenn es da nicht eine alternative Definition von Aachen gäbe:
Zunächst die Definition von Aachen laut dem hier besprochenen Buch:


Aachen (V): Seinen Namen ändern, um eher dranzukommen

Und hier die alternative Definition:

Aachen, das: Windelinhalt eines Neugeborenen (siehe „Schmier“) bzw. der freudige Ausruf der Mutter bei der Entdeckung desselben.


Zitat Mutter:
WininwiniwinniewoistdennmeinkleinesSchatzileinchenjawoissesdennhattubravaachendemacht?

Zitat Baby:
Glucks! Jauchz! Strampel!

Zitat Papa:
Igitigitt!

Der aufmerksame Leser wird außerdem bemerkt haben, dass (auch in der englischsprachigen Ausgabe) ein wichtiger Eintrag fehlt:
„Adams“ oder „Adam’s“ (Massachusetts)
Mythischer Ort, an dem der Verfasser den Dingen ihren ewigen Namen gegeben hat.“
Andere glauben übrigens, dieser Ort sei an anderer Stelle gelegen. Ein Berufskollege von Adams namens Arthur C. Clarke verortet dieses vorzeitliche Geschehen nach Sri Lanka, während der Rezensent sich sicher ist, dass die Rede nur vom Ortsteil „Paradies“ der Thüringischen Kleinstadt Jena sein kann (siehe „Schiller“). Die Verfasser des hier rezensierten Buches sind sich ziemlich uneins über diesen Ort. Sie haben folgende Vorschläge (in zeitlicher Reihenfolge): Malibu, New York, die Seychellen, Birmingham, Rosengarten, Madagaskar, Hongkong, Zaire, Lambeth, Peking, Mauritius, Sydney, London.

Der Rezensent versteht allerdings gut, dass der Verfasser den Ort „Adams“ nicht in sein Wörterbuch einbeziehen konnte, anderenfalls dieses einen selbstverschlingenden oder zumindest Bootstrap-Charakter angenommen hätte, indem Adam dann sich selbst den eigenen und einzig richtigen Namen gegeben haben müsste – zu einer Zeit, zu der es noch gar keine Namen gab.

Sehen wir von diesen Schwierigkeiten ab, so wäre möglicherweise ein für alle Mal geklärt, wo denn das irdische Paradies lag: Dort, wo sich heute die Ortschaft „Adams“ befindet, nämlich in Massachusetts. Man sieht bis heute die paradiesische Natur. Immerhin ist der Ort von mehreren Naturreservaten umgeben.

Die Erzählung vom Garten Eden verändert sich freilich in heutiger Sicht ein wenig. Wie wir wissen, war Eva bereits der zweite Versuch Gottes, eine adäquate Gefährtin für Adam zur Verfügung zu stellen. Der erste Versuch war Lilith und er ging gründlich schief. Lilith verließ schließlich Adam (oder wurde sie hinausgeworfen?) und hatte fortan Umgang mit Dämonen. Sie zeugte eine reptiloide Rasse, die Zylonen. Ein anderer Bericht sagt, dass die Zylonen dann von selbst konstruierten Maschinenmenschen ausgerottet wurden, die in der Folge den Namen ihrer Schöpfer, Zylonen, annahmen.
Im dazugehörigen Film „Kampfstern Galactica“ wurde dieses Geschehen auf einen fernen Planeten verlegt, um die Zuschauer nicht unnötig zu ängstigen. Das Ganze nahm aber tatsächlich unweit von Adams seinen Anfang, in einer kleinen Ortschaft (heute eher ein verlassenes Gehöft) namens Zylonite. Von dort aus breiteten sich die Zylonen unerkannt über die ganze Erde aus und warten bis heute auf einen günstigen Moment, die Herrschaft zu übernehmen. Zunächst wurde dies durch das Auftreten von Eva, Maria, Angela und Annalena verhindert, die Gefahr ist aber keineswegs vorbei.

Das Folgende ist als Ergänzung meiner Ausführungen zum „toxischen Chromosom“ zu betrachten:

Was nun Eva anbelangt, so wurde sie ja nach der biblischen Überlieferung aus biologischer Materie geschaffen, die von Adam stammte. Sie sollte also vom Genotyp her ein Mann gewesen sein, also mit einem X- und einem Y-Chromosom ausgestattet. Somit wäre Eva die erste Trans-Frau gewesen, denn die künstlerischen Darstellungen zeigen eindeutiig eine phänotypische Frau. Man kann nun den Genotyp der Nachkommenschaft von Adam und Eva hypothetisch bestimmen. Es sollten mit einer Wahrscheinlichkeit von jeweils 25 % die Kombination XX und YY entstehen, wobei YY nicht lebensfähig sind, XX aber normale Frauen. Die restlichen 50 % sollten normale Männer sein. Von einer Frau als Nachkommenschaft ist in der Bibel nicht die Rede, sondern von drei Männern, Kain, Abel und Seth, wobei bekanntermaßen Abel von Kain erschlagen wurde. Hypothetisch wäre denkbar, dass die Kindeszeugung durch zwei chromosomale Männer stärker mit Fehlern behaftet sein könnte als die Zeugung durch einen chromosomalen Mann und eine chromosomale Frau. Vorstellbar wäre dann auch, dass es sich bei Kain um XYY handelte und bei Abel um XXY, was einiges erklären könnte. Seth wäre dann als XY-Mann zu begreifen und als solcher der Stammvater der Menschheit. Immer noch ungeklärt wäre aber, wo die XX-Frauen herkommen, zumal über viele Seiten hinweg innerhalb der Abstammungstafeln nicht eine Frau auftritt. (weder eine Cis- Frau noch eine Frau, die man als Transfrau ansehen könnte). Ebenso ungeklärt ist der Ursprung des ersten Trans-Mannes. Hier ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten.

Teneriffa, 24.9.2023